Von 2005 bis 2008 führte der Deutsche Feuerwehrverband das Projekt „Mädchen und Frauen in den Freiwilligen Feuerwehren“ im Rahmen des Programms „Generationsübergreifende Freiwilligendienste“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend durch.
Der Hintergrund
Rund eine Million Menschen sind in Deutschland ehrenamtlich in der Feuerwehr aktiv. Dabei liegt das Engagement der Männer bislang deutlich über dem der Frauen. Diese bildeten im Jahr 2005 mit bundesweit mehr als 6,83 Prozent (71.239 Feuerwehrfrauen) immer noch eine kleine Minderheit. In der Jugendfeuerwehr lag der Anteil der Mädchen bei 23,85 Prozent (60.717 weibliche Mitglieder). Zum Ende des Projekts im Jahr 2008 konnte dieser Anteil auf 7,73 Prozent (80.586 Frauen) bei den Erwachsenen gesteigert werden.
Mittlerweile (Stand 31.12.2012) sind in den Freiwilligen Feuerwehren 84.982 Frauen (8,37 Prozent) aktiv.
Der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) und die Deutsche Jugendfeuerwehr haben Gender Mainstreaming im Jahre 2003 als Leitprinzip in der verbandlichen Arbeit verankert. In der praktischen Arbeit musste dieses Prinzip, nämlich die unterschiedlichen Lebenssituationen und Interessen von Frauen und Männern von vornherein und regelmäßig zu berücksichtigen, noch mit mehr Leben erfüllt werden. Die Feuerwehren möchten Mädchen und Frauen verstärkt für bürgerschaftliches Engagement gewinnen. Langfristig strebt der Deutsche Feuerwehrverband an, den jetzigen Mitgliederstand der Feuerwehrfrauen im aktiven Dienst zu verdoppeln. Letztlich hängt davon auch ab, die Leistungsfähigkeit des Brand- und Katastrophenschutzes langfristig zu sichern.
Damit diese Steigerung der Anzahl aktiver Feuerwehrfrauen gelingt, wurde im Jahr 2005 vom DFV unter Beteiligung der Deutschen Jugendfeuerwehr ein Forschungsprojekt „Mädchen und Frauen in der Feuerwehr“ initiiert. Mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ging ein Forschungsteam (Prof. Angelika Wetterer, Dr. Margot Poppenhusen, Dr. Anja Voss) auf die Suche nach Gründen für das Fernbleiben von Frauen in der Feuerwehr. Diese lagen beispielsweise in der mangelnden Vereinbarkeit von Ehrenamt und Familie, aber auch in den Umgangsformen sowie in der mangelnden Sichtbarkeit von Feuerwehrfrauen als ein ganz normaler Bestandteil der Feuerwehr. Den Abschlussbericht gibt es, ergänzt um den Praxisteil, hier (Link zu externer Seite) als Buch zur Online-Lektüre und kostenfreier Bestellung.
Die Leitlinien
Anschließend wurden zwölf Leitlinien für Modellprojekte entwickelt, die die Integration von Mädchen und Frauen in die Feuerwehr fördern:
Im Folgeprojekt „Mädchen und Frauen in den Freiwilligen Feuerwehren“ im Rahmen des Programms „Generationsübergreifende Freiwilligendienste“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend wurden die Leitlinien seit September 2005 konkret umgesetzt. Der Projektzeitraum endete am 31. Dezember 2008.
Schwerpunkte waren hierbei: